Florian

Hallo, hier bin Ich

 

Mein Name ist "Florian" (lat.Florianus).

 

Wie mein Name schon sagt, bin ich der Blühende, der Mächtige, der Prächtige und der Glänzende. Ich bin nach dem Schutzpatron der Gärtner, der Bierbrauer und Feuerwehr benannt. Mein Namenstag ist am 4. Mai.

 

Ich bin ein ausgewachsener Mercedes-Benz 1222AF natürlich mit Allrad-Antrieb, zwei Differentialsperren, Nebenantriebe für Rotzler-Seilwinde (Trimatic), 60 ltr. Hydrauliköl, 60 m Stahlseil, Platz für 950 ltr  Diesel in 3 Tanks, 600 ltr. Trinkwasser in beheiztem Innenraum.

 

Mein Motor ist ein OM441-Saugmotor mit 10,964 Hubraum und 128x142 Bor-Hub, leistet 160 KW (218 PS). Ich habe ein 5-Gang-Schaltgetriebe und mein SK-Führerhaus mit ausgebautem Rucksack ist für seine Insassen sehr schön geräumig.

 

In meinem ersten Leben wurde ich im Juli 1992 von der Berufsfeuerwehr der Hansestadt Rostock alserstes Westfeuerwehrauto in Dienst gestellt.

 

Durch meine Schnelligkeit und meiner modernen Ausrüstung RW2 sowie den 20 KV-Generator, Seilwinde, hydraulische Rettungsscheren und Spreitzer war ich immer bei den ersten Fahrzeugen, die ausrückten, um im Stadt- und Hafengebiet, auf Schiffen oder auf Landstraßen und Autobahnen technische Hilfe zu leisten sowie meine Kameraden bei Brandeinsätzen und Verkehrsunfällen mit Strom, Licht und Werkzeug zu unterstützen.

 

Ich habe meine Arbeit 20 Jahre immer zuverlässig und gerne gemacht. Im April 2011 wurde ich in die Alters- und Ehrenabteilung entlassen und versteigert.

 

Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, als mich meine neuen Besitzer Brigitte und Jürgen am 05.03.2012 auf einem Abstellplatz in Rating gesehen haben. Ich stand ganz hinten in der Ecke und war kaum sichtbar. Nachdem mindestens 10 andere Fahrzeuge rangiert und weggeschleppt waren, konnte ich meinen Motor ohne zu murren starten und meine ganze Größe und Schönheit demonstrieren. 

 

Nach eingehender Untersuchung und Gesundheitscheck auf Inkontinenz, EKG, Faltenbildung und Hautkrebs wurden schnell Nummernschilder angeschraubt und dann ging es auch schon zur Probefahrt über Autobahnen und Landstraßen. Schon während der einstündigen Fahrt war klar, ich hatte ein neues Zuhause und werde in Hessen im Main-Taunus-Kreis zu einem wunderschönen Expeditionsmobil mit allem Drum und Dran umgebaut. 

 

Seit Mai 2012 war ich in einer Schönheitsklinik in Gerstetten bei einem Spezialisten für Feuerwehrautos. Hier habe ich mich mehreren OPs unterziehen müssen. Der schwierigste Eingriff war, was man erst nach Demontage des Feuerwehraufbaus erkennen konnte, der Rost! Ich war ja an der Ostsee (Rostock) am Meer stationiert, was für seine salzhaltige Luft als Kurort berühmt ist, leider hat diese auch mir stark zugesetzt, sodass alle tragenden Teile wie Fahrzeugrahmen, Achsen, Federung, Bremsen, Auspuffanlage und Leitungen sandgestrahlt, grundiert und neu lackiert werden mussten, teilweise wurden auch neue Ersatzteile eingebaut, die sonst nur mit großem Aufwand instandgesetzt werden konnten.

 

Ein weiterer schwerer Eingriff war meine Radstandsverlängerung von 360 cm auf 400 cm. Hierbei wurde ich aufgebockt, fixiert und in der Mitte mein Rahmen durchtrennt. So nun stand ich da wie eine zersägte "Jungfrau", die von einem Teilehändler zugesagten Rahmenteile erwiesen sich als zu groß! Ersatz war auf die Schnelle nicht zu beschaffen, da fast alle Mercedes-Lkw-Teile nach Afrika verschifft wurden. Jetzt half nur noch neue Rahmenteile aus einem speziellen Feinstahl passend zu biegen und von einem Spezialisten mit Schweißlizenz für tragende Rahmenteile wieder einzuschweißen (natürlich mit zusätzlichen Verstärkungen).

 

Meine beiden Insassen wollten auf ihrer Fahrt auf Pisten und Paths rückenschonende und bequeme Sitze. Hierfür wurden spezielle Lkw-Sitze mit Luftfedern, Muschitoaster und Klimaanlage angeschafft. Um diese einzubauen, musste die Sitzkonsole und dem Fahrerhaus eine Art Rucksack angeschweißt werden. Dies hat auch den Vorteil, dass man ein besseres Raumgefühl bei der Fahrt hat.

 

Zum Aufhübschen wurden noch einige Accessoires wie ein Dachgepäckträger, verschiedene Scheinwerfer und ein Bullfänger angebracht. Jetzt sehe ich wirklich gut aus.

Wohnkabine von FRM Technik

Fahrgestell

  • Mercedes Benz SK 1222 Feuerwehrfahrzeug
  • Allrad
  • 220 PS
  • Radstandsverlängerung auf 4.000 mm
  • Bereifung 365/85R20 auf Fuchs Radpanzer Felgen
  • 700 Liter Diesel

Aufbau

  • Länge: 5.420 mm, Breite: 2.450 mm, Höhe: 2.200 mm
  • Vierpunktlagerung
  • GfK Sandwichplatten mit einer Stärke von 60 mm
  • Rahmen aus Aluminium Profilen und Verstärkungskappen
  • 3-Punktverriegelung an Türen und Klappen
  • Durchgang zum Fahrerhaus (verschließbar)
  • KCT Fenster mit Wärmeschutzisolierung, sowie Insekten- und Sonnenschutzrollo

Innenausbau

  • Möbelbau aus Multiplex Birke, beidseitig beschichtet mit Resopal Dekoren
  • Southco Hebelverschlüsse
  • Bett 1.400 x 2.000 mm
  • Sitzgruppe 1.250 mm lang
  • Edelstahl Gasherd mit Backofen und 3 Kochstellen
  • Engel Kompressorkühlboxen 
  • Miele Waschtrockner
  • Keramik Zerhackertoilette

Elektrik und Solar

  • Victron  600 Watt Monocrystalline Solarpanelen 
  • Victron  660 Ah AGM Batterien 
  • Victron MultiPlus Spannungswandler + Ladegerät
  • Victron Batteriecomputer
  • Victron Phoenix Ladegerät

Wasser- und Heizungssystem

  • Eberspächer M12 Wasserheizung mit Höhenkit
  • Wasserheizsystem mit Heizkörpern und Konvektoren
  • Warmwasserboiler 24 Liter
  • Frischwasser 600 Liter
  • Trinkwasserfilteranlage